Ankern

Unter einem Anker versteht man im NLP die Verknüpfung eines Reizes mit einer gewünschte Reaktion.
Der auslösende Reiz kann visuell, auditiv, kinestätisch, gustatorisch oder olfaktorisch sein. Das bedeutet, die gewünschte Reaktion kann dadurch ausgelöst werden, dass man etwas sieht, hört, spürt, schmeckt oder riecht.

Nun, was für Reaktionen sollen eigentlich hervorgerufen werden? Natürlich solche, die wir gerne erleben möchten. Also ressourcevolle Emotionen, wie zum Beispiel: Selbstvertrauen, Tatkraft, Kreativität, Zuversicht,  Lockerheit, Coolheit, was auch immer du willst.
Durch das Ankern haben wir sozusagen die Möglichkeit, auf Knopfdruck in die richtige Stimmung zu kommen. Das ist doch genial, oder?

Aber wie macht man das? Hier eine genaue Anleitung:

Wir haben zwei Partner, nennen wir sie A und B. A hat die Aufgabe bei B einen Anker zu „installieren“ („installieren“ heißt im NLP-Jargon soviel wie einsetzen, hervorrufen, einrichten. Man spricht auch von „Anker setzen“.)

  1. A nimmt mit B Rapport auf
  2. A klärt mit B ab, an welcher Körperstelle er ihn berühren darf, um zu ankern (in diesem Fall geht es also um einen kinestätischen Anker).
  3. A führt B in einen ressourcevollen Zustand. Dazu leitet er B an, sich an eine Situation zu erinnern (oder sich eine Situation vorzustellen) in der B sich äußerst gut gefühlt hat, in der er wirklich gut drauf war. Er führt B durch Abfragen der Sinneskanäle ganz in diese Situation hinein (VAKOG-Hypnose!)
    „Stell dir vor, du wärest nun wieder in dieser Situation. Was genau kannst du sehen, welche Farben kannst du erkennen, welche Formen? Welche Menschen kannst du sehen, was tragen sie für Kleider? Gibt es Einrichtungsgegenstände? Gibt es etwas, das du hören kannst? Aus welcher Richtung kommt es? Wie laut?…..“
  4. A leitet B an, die „Untereigenschaften“ der erlebten Sinnesreize zu verstärken, um das Erlebnis zu intensivieren.
    „Lass es nun etwas heller werden und mach die Farben bunter. Mach das, was du hören kannst etwas lauter, so wie es dir am angenehmsten ist. Und verändere alle Töne so, dass du wirklich genießt, was du hörst…..“
  5. Wenn B intensiv in seinem Erleben ist, berührt ihn nun A an der vorher vereinbarten Stelle. Die Berührung sollte genau am Höhepunkt des Erlebens geschehen, wenn also die Emotionen bei B gerade am stärksten sind. Der Berührungsreiz sollte ein gut und klar spürbarer Druck sein und eindeutig identifizierbar, so dass B ihn gut von allen anderen Berührungen unterscheiden kann. A merkt sich dabei genau die Stelle, an der er den Anker setzt, sowie den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung von B im Moment des Ankerns.
  6. A führt B nun sanft wieder aus der Situation heraus und sorgt dafür, dass B kurzfristig auf andere Gedanken kommt. Auf Fachchinesisch heißt das „einen Seperator setzen“.
    „Komm, steh auf, gehen wir ein paar Schritte. Hast du schon Pläne für deinen nächsten Urlaub, etc…“
  7. Nach ein paar Minuten der Ablenkung  setzen sich A und B wieder zusammen. A plaudert weiter mit B, und löst während des Gespräches den Anker aus, indem er ihn genau so und an derselben Stelle berührt wie in Punkt 5.
    Wenn der Anker gut installiert ist, zeigt B nun denselben Gesichtsausdruck und dieselbe Körperhaltung wie im Moment des Ankerns.
    B wird nun jedesmal, bei Auslösung des Ankers in die gewünschte (geankerte) Emotion kommen.

Das Ankern gelingt umso besser, je intensiver die Emotion ist, in der der Anker gesetzt wird.
Um Anker zu verstärken, kann man sie auch mehrmals wiederholen, sie sozusagen einüben.
Das Schöne ist: man kann sich die Anker auch selber setzen! Somit kannst du deine Emotionen selbst steuern.
Dur kannst dir also Anker an verschiedenen Körperstellen installieren, zB. für Selbstbewusstsein, starke Nerven, Spaß, Durchsetzungsvermögen, und Mut. Je nach Anlass löst du einfach den entsprechenden Anker aus und schon steht dir die passende Emotion zur Verfügung. Klingt unglaublich, nicht wahr? Aber es stimmt wirklich.
Nur: um richtig gut ankern zu können, muß man etwas üben.
Es ist wie beim Radfahren: nur durch Gebrauchsanleitung lesen kannst du es nicht lernen. Du musst es tun, tun und wieder tun, bis es klappt.
Viel Erfolg!

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