Das Gehirn und das Zweibein…

Lieber Leser, liebe Leserin!

Jetzt möchte ich Ihnen gerne eine Aufgabe stellen, die geeignet ist, ein deutliches „Aha-Erlebnis“ hervorzurufen. Bitte lesen Sie folgenden Text durch (bitte nur einmal!):

Ein Zweibein sitzt auf einem Dreibein und isst ein Einbein. Da kommt ein Vierbein und nimmt dem Zweibein das Einbein weg. Darauf hin nimmt das Zweibein das Dreibein und erschlägt damit das Vierbein.

Und jetzt drehen Sie sich um, so dass sie den Text nicht mehr sehen können. Nun versuchen Sie den Text laut zu wiederholen.

Wenn Sie das nicht geschafft haben, dann kann ich Ihnen gratulieren: Sie befinden sich in guter Gesellschaft! Normalerweise schafft das niemand, außer er/sie stellt sich folgendes vor:

Ein Mensch (Zweibein) sitzt auf einem Dreibein (Hocker) und isst ein Einbein (Hühnerkeule). Da kommt ein Vierbein (Hund) und nimmt dem Zweibein (Mensch) das Einbein (Hühnerkeule) weg. Darauf hin nimmt das Zweibein (Mensch) das Dreibein (Hocker) und erschlägt damit das Vierbein (Hund).

So. Ich bin sicher, jetzt können Sie es wiederholen.
Warum ist das so? Unser Gehirn tut sich schwer, sich abstrakte Begriffe, wie Wörter die es nicht kennt, oder Zahlenfolgen deren Bedeutungen unbekannt sind, zu merken. Dafür stehen ihm nämlich nur begrenzte Gehirnanteile (linke Gehirnhälfte) zur Verfügung. Schalten wir weitere Gehirnteile (rechte Gehirnhälfte) dazu, zum Beispiel jene, die für Bilder verantwortlich sind, dann erhöht sich unsere Gehirnleistung gleich ganz, ganz stark.
In unserem Beispiel haben wir den abstrakten Begriffen (Einbein, Zweibein, etc.) Bilder zugeordnet und schon hat sich eine Geschichte ergeben. Und Geschichten liebt unser Gehirn. Damit kann es etwas anfangen. Das ist das Ergebnis, wenn wir das lineare Denken mit dem assoziativen Denken kombinieren. Auf einmal werden aus scheinbaren „Dummköpfen“ intelligente Wesen, denen das Denken und Lernen leicht fällt. Viel leichter. Und Spaß macht es dann auch!
Unglaublich, nicht wahr?

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich o.a. Beispiel einem Buch der großartigen Trainerin und Autorin Vera F. Birkenbihl entnommen habe. Ehre wem Ehre gebührt!

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