Die Anker-Swish Selbstprogrammierung

Immer wieder hört man, oder liest man, dass man Selbsthypnose zur Selbstprogrammierung seines Unterbewusstseins einsetzen kann. Zum Beispiel, damit man sich in bestimmten Situationen automatisch auf eine gewünschte Weise verhält. Dazu begebe man sich in eine selbst herbeigeführte Trance und wiederhole innerlich eine Suggestion, etwa: „immer wenn ich mit meinem Chef spreche bin ich selbstbewusst und stark“. Oder Sie sollen sich in Trance eine Situation mit Chef möglichst bildlich vorstellen, in der Sie sich selbstbewusst und stark fühlen.  Das sind gute Tipps und die funktionieren auch. Aber nicht immer.

Allerdings gibt es noch etwas Besseres!
Ich stelle Ihnen jetzt ein Methode vor, die eigentlich eine Kombination mehrerer NLP-Techniken ist. Ich nenne sie die

„Anker-Swish Selbstprogrammierung“
Wenn Sie absoluter NLP-Neuling sind lesen Sie sich bitte zunächst die Beiträge

durch. Dann fällt es Ihnen leichter, die folgende Anleitung zu verstehen.

Bleiben wir beim o.a. Beispiel. Ziel ist es also, uns in einer Situation, in der wir persönlich mit unserem Chef oder unserer Chefin zu tun haben, selbstbewusst zu fühlen.

Schritt 1: Gefühle extrapolieren
Überlegen Sie sich genau, aus welchen Teilgefühlen sich die gewünschte Emotion zusammen setzt. Das wird vermutlich Selbstbewusstsein sein, aber vielleicht auch zusätzlich Mut, Kompetenz, Coolness und Kraft. Vielleicht auch noch weitere Faktoren. Entscheiden Sie sich für die drei  wichtigsten Teilgefühle, die in Ihrer Zielemotion vorhanden sein müssen, damit Sie mit Ihrem Chef / Ihrer Chefin klar kommen.

Schritt 2: Anker stapeln
Nun begeben Sie sich in einen entspannten Zustand (Trance) und erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie das Teilgefühl Nr. 1 (Selbstbewusstsein), ganz stark präsent war. Die Situation kann ruhig banal gewesen sein. Vielleicht hatten Sie einmal beim Kartenspiel ein gutes Blatt, oder beim letzte Match, das Ihre Fußballmannschaft gewonnen hat, was auch immer. Hauptsache diese Emotion war stark spürbar. Versetzen Sie sich in die damalige Situation zurück und gehen Sie all Ihre Sinneskanäle (VAKOG) durch. Am Höhepunkt des Empfindens ankern Sie dieses Gefühl durch ein beliebiges Zeichen, zum Beispiel kinästhetisch, indem Sie sich die rechte Handfläche auf das Solarplexus legen oder sich am Ohr kratzen.
Das führen Sie dann auch mit Teilgefühl Nr. 2 (Mut), durch, dann mit Teilgefühl Nr. 3 (Kompetenz), alles mit genau demselben Anker. Also alles mit: rechte Handfläche auf Solarplexus, oder am Ohr kratzen, oder was sie sich eben selbst ausgesucht haben. Diesen Vorgang nennt man Anker stapeln. Sie haben also nun einen Stapelanker, der, wenn Sie ihn auslösen, ein Set von Gefühlen bringt, die Sie in der entsprechenden Situation gut brauchen können.

Schritt 3: Swish
Nun machen Sie sich ein Bild von der unangenehmen Chefsituation. Stellen Sie sich die Situation bildlich, zum Beispiel, wie auf einem großen Computerbildschirm vor. Wenn Sie merken, dass Sie ein unangenehmes Gefühl überkommt (wie bisher immer in dieser Situation), dann geht’s los: Sie lösen nun den Stapelanker aus und achten darauf, wie sich Ihr Gefühl verändert, sozusagen optimiert.
Diese Veränderung sollte so schnell gehen, wie Sie „swish“sagen können. Üben Sie das ein paar Mal und werden Sie schneller, das ist wichtig. Langsam funktioniert es nicht, unser Gehirn braucht Geschwindigkeit!
Wenn Sie sich nun anschließend so fühlen, wie Sie gerne wollen – gratuliere! Wiederholen Sie den Anker-Swish mehrere Male, bis er so richtig sitzt. Bis es zuverlässig und automatisch funktioniert. So programmieren Sie diesen inneren neurologischen Vorgang in Ihrem Unterbewusstsein. Die NLPler nennen das „eine Strategie installieren“.

Sollte es aber nicht zufriedenstellend funktionieren, dann gehen Sie zurück zu Schritt 1 und überlegen Sie, ob Sie die richtigen Teilgefühle ausgewählt haben. Vielleicht fehlt noch eines? Dann fügen Sie das Fehlende dazu. Oder die Einzelanker sitzen noch nicht so richtig? Dann also nochmal Schritt 2, und wiederholen Sie den Ankervorgang. Eventuell mit anderen erinnerten Situationen, in denen die gewünschten Gefühle vorhanden waren.

Übrigens: wenn Sie sich an keine passende Situation erinnern können, dann denken Sie sich einfach eine aus. Solange das gewünschte Gefühl dabei möglichst stark auftritt, funktioniert das genauso gut.

Wenn Sie sorgfältig gearbeitet haben und letztendlich alles gut geklappt hat, können Sie sich darauf verlassen, dass es auch in der Realität gut funktioniert. Wenn Sie also in die „Chefsituation“ kommen, dann wird diese selbst als Anker funktionieren und die gewünschte Swish-Reaktion auslösen.

Die Swish-Anker Selbstprogrammierung funktioniert nicht nur für „Chefsituationen“. Sie haben sicher Ideen, wo solche Strategien ebenfalls sehr nützlich wären. Die Vorgehensweise des Strategie-Installierens bleibt immer gleich. Mit welchen Inhalten Sie sie zum Leben erwecken, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Vielleicht auch praktisch für Verkaufsgespräche, romantischen Annäherungsversuchen, oder bei Prüfungen auf der Uni. Den Anwendungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.

Sollte die Swish-Anker Selbstprogrammierung autodidaktisch nicht klappen, dann leisten Sie sich doch einen Termin bei einem guten Coach, der in NLP ausgebildet ist. Er/Sie führt Sie durch diesen Prozess und kann ihn nötigenfalls variieren oder auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Dann wird die Swish-Anker Selbstprogrammierung natürlich zur Swish-Anker Fremdprogrammierung. Wie auch immer, Hauptsache es wirkt so, wie Sie es haben möchten, nicht wahr?

 

 

 

 

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