Es gibt eine alte Weisheit der nordamerikanischen Dakota-Indianer, die besagt:
„Ein totes Pferd kann man nicht reiten“
In heutigen Managementkreisen, in der Politik und in vielen anderen Bereichen wird diese Weisheit aber ignoriert. Dort versucht man das Problem, dass das Pferd tot ist, mit verschiedensten Strategien zu lösen:
- Man versucht es mit einer stärkeren Peitsche
- Es wird der Reiter gewechselt
- Man vertritt den Standpunkt: „wir haben das Pferd immer schon geritten, also können wir es auch noch weiterhin reiten“.
- Es wird ein Arbeitskreis gegründet, der das Pferd analysiert.
- Mehrere Bildungsreisen werden durchgeführt, um zu sehen, wie man anderswo tote Pferde reitet.
- Es wird ein strengeres Qualitätssicherungssystem für das Reiten toter Pferde eingeführt.
- Man ruft eine Sonderkommission „Task Force Totes Pferd“ ins Leben .
- Teure Wissenschaftler und Universitätsprofessoren werden bezahlt, um entsprechende Expertisen zu erstellen.
- Der Einsatz von außergewöhnlichen Kreativitätsmethoden (natürlich unter Supervision) wird forciert.
- Das Pferd bekommt einen eigenen psychologischen Berater, der sowohl Psychotherapeut, als auch Lebens und Sozialberater ist.
- Wir ändern die Kriterien, die besagen, wann ein Pferd tot ist.
- Außerordentliche Trainingseinheiten im Reiten werden eingeschoben.
- Das Pferd wird mit den neuesten Dopingmitteln behandelt (die Task Force Mitglieder auch)
- Der Pferdemist wird an drei, international renommierte Institute zur Analyse versandt.
- Die Opposition erklärt, was die Regierung alles falsch gemacht hat und somit zum Ableben des Pferdes beigetragen hat.
- Es werden Audienzen sowohl beim Papst, als auch beim Dalai Lama vereinbart.
- Der Rat amerikanischer Cowboys wird eingeholt, der besagt: kein Pferd ist je so tot, dass man es nicht noch mehr antreiben könnte.
- Wir überarbeiten die Gewährleistungsbestimmungen für Pferde.
- Die Marketingabteilung erklärt, dass unser Pferd schneller, länger und billiger tot ist, als die der Konkurrenz.
- Experten für Gentechnik werden eingesetzt, um das Tier wiederzubeleben.
Doch nach zehn Jahren intensiver Forschungsarbeit kommt man endlich zu dem Schluss: die beste Lösung wäre, das Pferd zu beerdigen und ein neues zu kaufen. Doch dafür fehlt leider das Geld.