Der Neandertaler und die Liebe

Haben wir uns nicht alle schon einmal gefragt warum der ungepflegte Rüpel und ungebildete Prolet von nebenan nie Probleme mit den Frauen hat, – die dümmste Mitschülerin den tollsten Typen mit nach Hause schleppt? Warum derjenige, der sich wie ein Schwein benimmt nicht nur eine, sondern drei Frauen gleichzeitig hat – und selbstverständlich ohne die üblichen Beziehungsprobleme. Die Lösung  liegt in den Tiefen der prähistorischen Geschichte: Im Neandertal.
Jahrmillionen prägten unser Verhalten. In der Geschichte der Menschheit sind erst wenige Sekunden vergangen, seitdem wir die kalte und finstere Höhle gegen ein beheiztes Einfamilienhaus getauscht haben. In dieser guten alten Zeit ging es ausschließlich ums Überleben und die durchschnittliche Lebenserwartung war damals um die 30 Jahre. Städte und Dörfer waren unbekannt, die Horde mit 30-50 Neandertalern war das Zuhause. Nun ergeben sich daraus viele Probleme und die Natur hat uns einige Lösungen mit auf den langen Weg der Evolution gegeben.
DISCLAIMER: Alle Aussagen über die Frau oder den Mann betreffen nur Neandertalerinnen und Neandertaler. Üble Zeitgenossen unterstellen mir jedoch, dass ich Ähnlichkeiten mit lebenden Frauen und Männern in der Neuzeit nicht nur in Kauf nehme, nein mir auch noch besondere Mühe damit gebe, und dies mit voller Absicht. Dem ist selbstverständlich nicht so, wie sich jeder selbst überzeugen kann. Denn:
Der Neandertaler ist nicht unser direkter Vorfahre, sondern eine ausgestorbene Seitenlinie.

Die Neandertalerin liebte zwei Gruppen von Männern:

Den Macho (=Erzeuger)
Der Macho war der Jäger und zog ständig umher um Beute zu machen, und in den Nachbarhorden die Frauen zu schwängern oder zu entführen. Daher war er kräftiger und ungehobelter als der Durchschnitt. Er durfte keine Skrupel haben und nicht lange nachdenken. Handeln und überleben war seine Devise. Jede Chance, die sich bot musste sofort genutzt werden. Sein Leben war kurz. Entweder wurde er auf der Jagd getötet, oder er wurde von den Nachbarhorden umgebracht. Oder von den eigenen Frauen vergiftet. In der eigenen Horde war er aber nur selten zu sehen. Dieser Mann hatte die Gene, die der Gruppe das Überleben sicherte, deshalb gab er sie gerne und oft weiter und die Frauen wollten seine Gene empfangen.
Er brauchte auch nicht lange um der Frau klar zu machen was der Sinn seines Lebens ist.
Durch seine Muskeln und das kantige Gesicht hob er sich auch optisch von der Masse der Männer ab. War die Frau schwanger war sie ab diesem Zeitpunkt uninteressant.

Den Softie: (=Brutpfleger)
Jetzt brauchte die schwangere Frau einen Partner für ihre eigene Sicherheit und die Versorgung der Kinder. Er musste nett, einfühlsam, intelligent, zuverlässig sein und vor allem in der eigenen Horde friedlich sein.
Sein Lebenszweck war nicht das Zeugen, sondern das Versorgen der Kinder. Er war oft traurig, weil er bei den Frauen nicht zum Zeugen kam, obwohl er sich so ehrlich und lange um diese bemüht hatte.
Manche dieser soften Neandertaler zeigten schon mal ihre Muskeln, zogen ihren Bauch ein, legen sich eine größere Keule zu oder einen schnelleren Büffel, um der Frau und anderen Männern zu zeigen, dass sie echte Kerle sind.
Da für die Neandertalerin die Zeit der Schwangerschaft und der ersten Jahre eine schwere Zeit war, musste sie zwei Männer haben:
Erst den Macho und dann den Softie, oder direkt einen der seltenen Neandertaler, der eine Mischung von beiden ist: Bei der Zeugung und in der feindlichen Umwelt ein echter Macho und in der Schwangerschaft und in der Zeit danach ein guter einfühlsamer Softie, der sich liebevoll um Mutter und Kind kümmert. Und bei Gefahr sich wieder in den Kerl verwandelt, der weder Tod noch Teufel fürchtet.

Wie verführte die Neandertalerin den Neandertaler?
Wenn die Neandertalerin einen Mann entdeckt hat, der als Vater ihrer Kinder in Frage kommen könnte, so zeigt sie ihr Interesse durch kurzes, verlegenes Hinschauen, indem sie ihre Haare durch zurückwerfen zeigt und wenn er die Signale noch nicht erkannt hat, wurde dieser durch Zeigen ihrer Zähne erneut aufgefordert. Nun hoffte sie, dass der Mann auf sie zugeht und mehr als ein paar Grunzlaute über seine Lippen kommen. War dieser auch noch von angenehmen Geruch, wurde er genauer betrachtet und der Charakter geprüft. Da gute Männer knapp waren, musste sie sich unter Umständen mehrere warm halten, damit sie in der Endauswahl den Besten nehmen konnte.
Da dies der Neandertalermann wusste, zeigte er natürlich in dieser Zeit durch sein Imponiergehabe und durch die Sachen die er gesammelt hatte, dass er der einzig Richtige Kerl sei.

Gingen die Neandertaler-Männer fremd?
Selbstverständlich versuchte jeder Neandertaler ob Macho oder Softie sein Glück bei anderen Frauen. Selbst wenn er seine Frau liebte, war es für ihn kein Problem eine andere Neandertalerin zu schwängern, solange er nicht für die Aufzucht dieser Kinder verantwortlich gemacht wurde. Das war auch die große Angst der Neandertalerinnen, dass ein Neandertaler sie schwängert und sich danach vergnügt aus der Höhle macht.

Spielte der Geruchssinn für beide eine Rolle?
Potentielle Partner, deren Gene einen vielversprechenden Nachwuchs verhießen, rochen für Neandertalerinnen zunächst angenehm, aber dann während der Schwangerschaft abstoßend.
In der Zeit, in der Neandertalerinnen befruchtet werden konnten, rochen ihr fast alle Männer besser als sonst. Auch der Neandertaler merkte mit Hilfe seiner Nase, wann es die Gunst der Stunde zu nutzen galt, bevor ihr Interesse wieder nachließ, sie schüttete nämlich in dieser Zeit „Kopolamine“ aus, – Signalduftstoffe.

Warum waren fremde Kinder einem Mann ein Greul?
Fremde Kinder zeigten dem Mann, dass die Chancen, seine eigenen Gene weiterzugeben, erst einmal vertan waren – und wenn er mit dieser Frau zusammen blieb, würden seine Mittel für die Aufzucht der anderen Kinder brach liegen und mit der Zeit verkümmern.

Warum endeten viele Beziehungen schon nach wenigen Jahren?
Für die Versorgung und Aufzucht der Kinder wurden eigentlich nur ca. 5 Jahre gebraucht.
Die Kinder ab 5 Jahre konnten gehen, kannten die Gefahren der näheren Umwelt und konnten sprechen. Die Kinder konnten auch schon in der eigenen Umgebung nach Nahrung suchen und in der Horde helfend zu Hand gehen. Damit war die Frau eigentlich schon wieder bereit ein neues Kind zu haben und der Versorger
(Brutpfleger) wurde jetzt nicht mehr so dringend gebraucht, er war sogar hinderlich bei dem Versuch, einen Macho für neue Kinder zu finden.

Warum hatte die Natur mit ewiger Liebe nichts im Sinn?
Die Neandertaler wurden früher nicht besonders alt. Solange die Frau Kinder bekommen konnte, wurde die Liebe von der Natur gebraucht, danach nicht mehr.

Warum hatten erfolgreiche Männer viele Frauen?
Erfolgreiche Männer waren nicht nur gute Jäger und hatten einen gewissen Wohlstand und Status erreicht, der es ihnen erlaubte die Nebenbuhler auszuschalten, sondern auch die Mittel, mehrere Kinder gleichzeitig aufzuziehen. Frauen fanden hier den Macho und den Versorger in einer Person.

Warum hatten erfolgreiche Neandertaler junge Frauen?
Da der erfolgreiche Mann die Auswahl hatte, konnte er zwischen vielen Frauen wählen und er wählte sich vor allem junge Frauen aus, da diese noch viele Kinder bekommen konnten. Die älteren Frauen banden jetzt nur noch Mittel, die er für die jüngeren gebraucht hätte.
Deshalb musste er sehen, dass er die alten wieder los wurde. Früher gab es genug Möglichkeiten seine alte Frau loszuwerden. Manchmal fand sich auch ein einsamer Mann, der bereit war diese Frau bei sich aufzunehmen.

Und wir Menschen?
Der Homo Sapiens, also der „Moderne Mensch“, der wir heute sind, zeigt natürlich ein ganz anderes Verhalten. Heutzutage verlaufen die Beziehungen und Lebenspartnerschaften viel harmonischer. Jeder kümmert sich um die Bedürfnisse des/der Anderen, man redet miteinander. Niemand geht fremd, um die Kinder kümmern sich immer beide, Vater und Mutter. Guter Sex ist an der Tagesordnung und macht unsere Frauen und Männer glücklich und ausgeglichen. Deshalb bleiben wir auch ein Leben lang zusammen.

Ein Schelm, der denkt, wir wären wie Neandertaler.

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