Vergangenheit verändern

Kann man die Vergangenheit verändern?

Nein? Ich denke doch. Wir können zwar die tatsächlichen Vorgänge, die sich zugetragen haben nicht verändern, aber, und das ist das Wesentliche, wir können unsere Erinnerung daran verändern. Unsere Erinnerungen ändern sich übrigens ohnehin mit der Zeit, ganz von selbst.
So wie wir uns erinnern, so denken wir, war es auch wirklich. Das glauben wir meist so fest, dass wir überzeugt davon sind, zu wissen, wie es damals war. Und so, wie die Vergangenheit in uns repräsentiert ist (und das ist ja das Wissen, das wir über die Vergangenheit haben), genau so beeinflusst sie uns auch. Das NLP bietet uns ein Format, mit dem wir unsere inneren Repräsentationen von dem, was war, ändern können. Und das kommt einem Vergangenheit verändern, schon ziemlich nahe.

Change History

Dieses Format ist vor allem hilfreich, wenn der Klient von einem Gefühl betroffen ist, daß immer wieder eintritt, daß er aber gerne loshaben möchte. Das könnte zum Beispiel ein Gefühl der Unterlegenheit sein oder ein Unsicherheitsgefühl, Ängstlichkeit, usw…
Wenn ein Erlebnis in der Vergangenheit dafür verantwortlich ist, dann können wir einfach die Vergangenheit verändern, und das geht so:

1.    Klienten mit all seinen Sinnen in das unangenehme Gefühl hineinführen und auf der Handrückseite ankern.
2.    Separator
3.    Anker kurz aufrufen und den Klienten in der Zeit rückwärts führen, bis zu einem früheren Zeitpunkt, an dem er das unangenehme Gefühl empfunden hatte.
„Geh mit deinen Gedanken zurück in der Zeit, bis zu einem Moment in der Vergangenheit, an dem du dieses Gefühl ebenfalls hattest…“  Diese Situation an der Handwurzel verankern.
4.    Den Klienten weiter in seiner persönlichen Geschichte zurück gehen lassen um weitere vergangene Situationen zu finden, in denen das unangenehme Gefühl vorhanden war. Diese in Richtung Körper ankern (Unterarm, Ellenbogen, Oberarm,….) bis zu der Situation, in der das Gefühl das erste Mal da war. Vermutlich werden vier bis fünf Anker benötigt. Achtung: merke dir genau die Stellen, an denen du geankert hast!
5.    Dann folgende Frage stellen: „welche Ressource/n hättest du damals gebraucht, um dich gut fühlen zu können?“ Klient nennt nun eine oder mehrere  Ressource/n X.
6.    Drei Situationen finden lassen, in denen der Klient X zur Verfügung hatte. Alle drei X-Situationen am anderen Arm am selben Punkt (Stapelanker) ankern.
7.    Separator
8.    Den frühesten Problemanker und den Ressource (Stapel-)Anker getrennt prüfen, bei Bedarf durch nochmaliges Wiederholen verstärken.
9.    Beide Anker auslösen. Zunächst den Ressourcenanker gefolgt vom frühesten Problemanker. Beide Anker nun gleichzeitig halten und den Klienten beobachten. Es werden sich nun die Ressource/n und das unerwünschte Gefühl vermischen, bzw. ausgleichen. Das kannst du verbal unterstützen. Warten bis die nonverbalen Zeichen des Klienten (Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Atmung, etc…) ausgeglichen sind.
10.    Dann mit dem Ressourcenanker durch jede geankerte Problemsituation bis in die Gegenwart führen, so daß sich jeweils auch hier die Gefühle und Empfindungen ausgleichen können.
11.    Den Ressourcenanker halten und den Klienten gedanklich in die Zukunft gehen lassen, zu ähnlichen Situationen, in denen er X gut brauchen könnte. Auch hier sollte es nun zu einem Ankerausgleich kommen.

Wenn alles gut gelungen ist, haben die Erlebnisse in der Vergangenheit des Klienten nun eine andere, subjektiv empfunden bessere, Qualität bekommen. Der Klient hat seine Erinnerungen an vergangene Erlebnisse verändert (Change History). Dadurch wird sich auch sein künftiges Leben, soweit es durch die Einflüsse seiner Erinnerungen bestimmt war, verändern. Und zwar in ein Leben, daß stärker mit Ressourcen angereichert ist als vorher.
Viel Erfolg!

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Wenn Ihnen das Thema Vergangenheit verändern noch nicht kompliziert und verwirrend genug ist, lesen Sie hier: das Großvaterparadoxon
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