Es war vor vielen Jahren, an einem Thanksgiving-Tag in in den USA. Eine junge Familie erwachte in gedrückter Stimmung. Sie dachten an all das, was sie nicht hatten. Sie würden heute kein Festessen genießen, dazu fehlte das Geld. Es würde wohl nur zu einer kargen Mahlzeit reichen. Hätten sie sich an eine örtliche Wohlfahrtsorganisation gewandt, dann hätten sie wahrscheinlich sogar einen Truthahn samt Füllung geschenkt bekommen. Das wollten sie aber nicht, denn dazu waren sie zu stolz. (Unglaublich was? Kann man sich als Einwohner eines Sozialstaates, wie den unseren, gar nicht vorstellen).
Die schwierige Situation führte zu depressiven Gedanken und schließlich zu harten Worten zwischen Mutter und Vater. Hilflos mussten die Kinder miterleben, wie die Eltern stritten und die Stimmung immer frustrierter und trauriger wurde.
Doch dann geschah etwas Überraschendes. Ein lautes Klopfen an der Tür. Draußen stand ein Mann in zerknitterter Kleidung. Er lachte freundlich und überreichte der Familie einen großen Korb, bis oben hin gefüllt mit Thanksgiving-Geschenken. Sogar ein Truthahn war dabei. Alles was man in Amerika braucht, um das Erntedankfest zu feiern. Die Familie war vollkommen überrascht.
Der Mann sagte: „das ist von jemanden, der weiß, dass es ihnen momentan nicht so gut geht. Er will Ihnen eine Freude machen. Er will Ihnen damit zeigen, dass es andere Menschen gibt, die sich um Sie kümmern. Und dass Sie nicht alleine sind, auf dieser Welt.“
Der Familienvater wollte den Korb gar nicht annehmen, aber der Mann sagte: „nehmen Sie ihn doch, ich kann ihn ja auch gar nicht zurücknehmen. Ich bin ja nur der Lieferant. Ich werde dafür bezahlt, dass ich Ihnen die Sachen gebe. Wenn Sie das nicht annehmen, dann wird mein Auftraggeber mir mein Geld nicht geben wollen. Das wäre doch für uns beide zum Nachteil.“ Er drehte sich um, wünschte noch ein schönes Thanksgiving-Fest und ging davon.
Auf den ältesten Sohn der Familie hatte dieser Vorfall einen unheimlichen Eindruck gemacht. Dadurch wurde seine Denkweise grundlegend verändert. Er wusste nun, dass es Menschen gibt, denen das Schicksal von anderen – selbst Fremden – nicht gleichgültig ist. Das löste in ihm tiefe Dankbarkeit aus und er schwor sich, dass er eines Tages auch auf ähnliche Weise anderen Menschen helfen würde.
Als er achtzehn war, kaufte er von seinem geringen Einkommen Lebensmittel für eine Familie, von der er wusste, dass sie kaum etwas zu essen hatten. Er tat so als wäre er nur der Zusteller und würde die Sachen nur ausliefern.
Es war eine mexikanische Familie mit sechs Kindern, die in einer winzigen Wohnung in einem baufälligen Haus wohnten. Der Vater hatte die Familie gerade erst vor ein paar Tagen im Stich gelassen. Die Mutter war verzweifelt. Sie hatte keine Arbeit und keine Ahnung, wie sie über die Runden kommen sollte.
Der junge Mann sagte: „ich hab eine Lieferung für Sie, Madam. Ist gratis. Ist von jemanden, der Ihnen was Gutes tun will. Ich bin nur der Auslieferungsfahrer.“ Dann trug er jede Menge Lebensmittel herein. Der Frau blieb der Mund offen stehen, die Kinder stießen Freudenschreie aus. Dann wurde er mit Küssen überschüttet und die Frau wiederholte immer wieder: „du bist Geschenk Gottes, du bist Geschenk Gottes!“
„Nein, ich nicht“, sagte der junge Mann, „das ist von jemanden anderen. Hier ist ein Brief von ihm.“ Und er gab der Mutter einen Brief, auf dem stand: „Bitte feiern Sie mit Ihrer Familie ein wunderschönes Thanksgiving-Fest. Glauben Sie immer daran, dass es Menschen gibt, denen Sie nicht egal sind.
Und eines Tages vielleicht, wenn es Ihnen besser geht, können Sie das gleiche für jemand anderen tun und so das Geschenk weitergeben.“
Der junge Mann setzte sich an das Steuer seines Wagens. Im Rückblickspiegel konnte er die freudigen Gesichter der Kinder sehen und er war tief gerührt von der Freude der Familie. Er hatte Tränen in den Augen und war dankbar, dass er dieses Geschenk machen konnte.
Dieser junge Mann war Anthony Robbins, heute einer der erfolgreichsten und bestbezahlten Motivationstrainer der Welt. Seine Anthony Robbins Stiftung lässt jedes Jahr tausenden bedürftigen Menschen in den Vereinigten Staaten und Kanada Lebensmittel, Ausbildung und andere Hilfen zukommen.
Diese Geschichte findet sich in dem kleinen Büchlein „Das Prinzip des geistigen Erfolgs“ von Anthony Robbins, ISB N 3-453-14836-3.
Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, ob und wo es derzeit erhältlich ist. Aber es ist ein Buch, dass mir sehr zu Herzen gegangen ist. Ein Buch voller wertvoller Hinweise und Methoden, wie wir ein besseres Leben führen können, ein Leben voll Glück und Erfolg.
Mir hat es viel gegeben und ich dachte, vielleicht möchten Sie es auch lesen.